Nachtfischen mit der Fliege |
|
oder "Siehst du mich?" |
|||||
Gerade im Sommer bei wärmeren Wassertemperaturen fängt man tagsüber oft recht wenig. Die Fische machen an vielen Gewässern am Tag eine ausgiebige Fresspause. Hier und da ein kleiner Döbel, aber die Forellen und Äschen scheinen verschwunden. Doch gegen Abend erwacht das Gewässer zu neuem Leben. Ich persönlich fische sehr gerne auch mal bis weit in die Nacht. Hier ist der Insektenschlupf an vielen Gewässern am stärksten. Tausende von Köcherfliegen ziehen stromaufwärts um im Fluss ihre Eier abzulegen. |
|||||
Im Foto links, dass am Doubs (Westschweiz/Jura) entstanden ist, sieht man das sehr deutlich. In der Dämmerung sind allerdings einige Regeln zu beachten, die man zum Fangerfolg und zur eigenen Sicherheit befolgen sollte |
|||||
Taktik und Verhalten in der Dunkelheit |
|||||
Zunächst sollte man die Stelle, an der man später fischt, im Tageslicht genau auskundschaften und einprägen. Macht tagsüber ein paar Probewürfe, um euch an die Entfernungen am Fangplatz zu gewöhnen. Wo sind Hindernisse am Ufer und im Wasser, wie weit hängen die Bäume über das Wasser, wo sind Rinnen und Untiefen usw. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man im Dunkeln andauernd in irgendeinem Baum oder am Grund festhängt und ständig in der Finsternis neu montieren muß. Man muss dabei Licht machen und das vertreibt normalerweise die Fische. |
|||||
Als Lichtquelle nehme ich abends immer zwei Lampen mit. Eine kleine Taschenlampe mit halbleeren Batterien, die nur noch soviel Licht abgibt, das es reicht um eine neue Fliege zu montieren. Die zweite Lampe ist eine starke Mag-Lite um im Dunkel am Ufer auch den Weg sicher zu finden. |
|||||
![]() |
|||||
Die Montage sollte die einfachste sein, die möglich ist, um Knoten zu vermeiden, die man nachts beim Werfen nicht sieht. Ich verwende im Dunkeln gerne den Pitzenbauer-Ring am Vorfach. Wenn ich neu montieren muss, ist es einfacher mit diesem Ring die Schnüre zu verbinden. Auch die Knoten sollte man gut eingeübt haben. Es ist im Dunkeln einfach schwieriger Knoten zu machen. |
|||||
Oberstes Gebot beim Nachtfischen ist absolute Ruhe. Im Normalfall herrscht an einem Gewässer nachts mehr Ruhe als am Tag. Wenn ihr jetzt dort auch nur zu stark auftretet, sind die Fische weg. Ich persönlich stelle mich immer wenn ich an meinen Fangplatz komme zunächst für 5 Minuten ans Ufer und beobachte das Wasser. Das mache ich übrigens auch tagsüber. Oft verraten sich die ersten Forellen noch in der Dämmerung und sind später leichter anzuwerfen. |
|||||
Siehst du mich? |
|||||
Doch wie schlage ich in völliger Finsternis beim Trockenfliegenfischen an und wann? Mit ein wenig Übung hat man schnell raus wo die (Trocken-)fliege gerade auf der Oberfläche treibt. Wenn es da platscht oder man das typische Äschen-„Plopp“ (Äsche beim Aufsteigen) hört, schlägt man auf Verdacht an. Viele Anschläge gehen so am Anfang ins Leere, aber mit der Zeit bekommt man hier die Routine mehr Treffer zu landen. |
|||||
![]() |
|||||
Thema Sicherheit |
|||||
An größeren Gewässer (z.B. Rhein) sollte man besonders auf die Sicherheit achten. Ist mit Schifffahrt zu rechnen, wie stark ist der Sog der Wellen, sind in direkter Umgebung tiefe Löcher oder Kanten, usw. ? Ihr solltet auch auf eure Umgebung achten. Sind vielleicht Spaziergänger am Ufer unterwegs, die etwas dagegen haben mit einer „Yellow Sally“ im Ohr nach Hause zu kommen? |
|||||
Viel Spaß im Dunkeln !!! | |||||
Zurück zu Fliegenfischen allgemein |
|||||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Copyright Thomas Vogt , Hinweis: Thomas Vogt ist nicht für den Inhalt externer Internetseiten verantwortlich. |
![]() |